Moorbad für zuhause

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie sich ein entspannendes Moorbad zuhause selber zaubern können, dann lesen Sie weiter. Sie finden 3 unterschiedliche Rezepte.

Moorbäder werden in Kurorten sowohl als Teilbad wie auch als Vollbad angeboten. Das professionelle Moorbad hat gegenüber dem Moorbad für zuhause den Vorteil, dass es frisch zubereitet wird. Außerdem gibt der Moorbrei, wie er in Kurkliniken verwendet wird, die Wärme langsamer an den Körper ab. Es wird der Stoffwechsel angeregt und die Körpertemperatur steigt um bis zu zwei Grad.

Moorbäder sind keine Erfindung unserer Zeit, sondern schon Paracelsus (16. Jahrhundert) erkannte und propagierte die heilende Wirkung von Moor. Der Bruder Napoleons hat für die Soldaten Moorbäder errichten lassen. Seit dem 19. Jahrhundert gehören in zahlreichen deutschen Kurorten, wie Marienbad, Karlsbad oder Bad Aibling Mooranwendungen zum angebotenen Kurprogramm.

Die Wirkung des Bades ist unterschiedlich, da für ein Moorbad Torf in verschiedenen Gegenden abgebaut wird. Je nach der regionalen Bodenzusammensetzung wo der Torf gewonnen wurde, sind daher die Wirkstoffe leicht different.

Selbst Frauen, die als unfruchtbar galten wurde mithilfe von Moorbädern der Kinderwunsch erfüllt. Die medizinischen Untersuchungen zu derartigen Fällen sind aber noch nicht abgeschlossen, sodass sich keine Regel ableiten lässt.

Moorbad: Wirkung

Generell wirkt das Moorbad entspannend auf Körper und Geist. Durch die Wärmeeinwirkung des Torfes, entspannen die Muskeln und werden besser durchblutet. Der Stoffwechsel wird angeregt und auch der Hormonhaushalt positiv beeinflusst. Der Schlamm aktiviert das Immunsystem und hilft beim Abschalten vom Alltagsstress. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen und Rheumatismus werden ebenfalls gelindert.

Achtung: Bei Thrombosen und in der Schwangerschaft darf das Moorbad nicht angewendet werden!

Moorbad: Anwendung

Das Moorbad ist immer ein heißes Bad. Die Wasser-/Moortemperatur beträgt dabei zwischen 40 und 43 Grad.

  • Wer sein Moorbad zuhause selber mischt, sollte aber vorsichtshalber 40 Grad nicht überschreiten.
  • Während für das professionelle Moorbad in der Kurklinik frischer Torf verwendet wird, benutzt der Privatanwender Badetorf. Der Badetorf wird nach Anleitung ins Badewasser gemischt. Er ist in Apotheken, in Reformhäusern und im Internet erhältlich.
  • Das Moorbad dauert 20 Minuten.
  • Danach wird der Schlamm nur kurz abgebraust
  • und anschließend sollten Sie dem Körper noch circa eine Stunde Ruhe und Wärme im Bett gönnen, damit die wohltuende Wirkung nicht sofort verfliegt.

Das Säubern der Badewanne ist problemlos. Wer unter folgenden Krankheiten leidet, muss auf das Moorbad verzichten: Herzerkrankungen, erhöhter Blutdruck, Krampfadern, nässende Ekzeme, offenen Wunden, Hautverletzungen.

Moorbad

Rezept für ein Moorbad für die Badewanne

  1. 1 Päckchen Badetorf

Zuerst wird das Badewasser mit einer Temperatur von 38 bis 39 Grad eingelassen. Anschließend wird der Badetorf mit der Hand gut untergerührt. Wenn das ganze Wasser dunkelbraun ist, kann die Wanne bestiegen werden. Das Moorbad sollte nicht länger als 10 Minuten dauern. Anschließend wird der Körper kurz mit lauwarmem Wasser abgebraust und dann ist für eine Stunde Ruhe angesagt.

Das Moorbad kann 3 bis 4 mal wöchentlich angewandt werden. Nach drei Wochen sollte dem Körper eine Ruhepause gegönnt werden. Auch wenn das dickbreiige Moorbad in der Kurklinik mit frischem Moor eine höhere Wirkung erzielt, als das dünnflüssige Moorbad zuhause, darf der gesundheitliche Effekt des privaten Bades nicht unterschätzt werden. Die Durchblutung wird ebenso angeregt wie der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt wird positiv beeinflusst.

Rezept für ein Teil-Moorbad ohne Wasser

  • 1 Moorkissen

Das Moorbad mit dem Moorkissen kommt in erster Linie bei rheumatischen Beschwerden oder bei Rückenschmerzen zur Anwendung. Es gibt sowohl Moorkissen in quadratischer oder rechteckiger Form, die auf der Schulter, dem Rücken oder dem Arm/Bein platziert werden können. Und es sind Moorkissen als Nackenkissen erhältlich, die der Form des Halses/Nackens angepasst sind.

Für das Moorbad mit dem Moorkissen wird zunächst in einem großen Topf Wasser solange erhitzt, bis es fast zu kochen beginnt. Dann wird er Herd abgeschaltet und der Topf wird vom Feuer gezogen. Nun wird das mit Moor gefüllte Kissen vorsichtig in den Topf gelegt und soll dort für 10 bis 15 Minuten verbleiben. Achtung: Das Wasser darf nicht weiterkochen!

Nun wird das Kissen mithilfe eines Kochlöffels an der Lasche aus dem Wasser gezogen. Damit auf der Haut keine Verbrennungen entstehen, wird das Moorkissen mir einem Bezug auf die zu behandelnde Stelle gelegt. Es hilft gegen Rheuma und Verspannungen. Übrigens ist ein frisches Moorkissen circa zwei Jahre haltbar.

Rezept: Teil-Moorbad mit Moorpackungen

  1. Moorpackung im Eimer

Das Moor für die Moorpackung gibt es im Internet in unterschiedlichen Mengen zu kaufen. Aus dem Eimer wird vor der Anwendung einfach die gewünschte Menge entnommen und in ein wasserdichtes, temperaturbeständiges Gefäß gegeben (zum Beispiel eine Edelstahlschüssel). Anschließend wird das Moor im Wasserbad auf circa 40 Grad erhitzt. Während des Erhitzens sollte mit einer Gabel immer wieder umgerührt werden, damit sich die Wärme gleichmäßig im Moor verteilen kann.

Wenn das Moor die gewünschte Temperatur erreicht hat, wird es vorsichtig mit der Hand mehrere Millimeter dick auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. Es darf bis zu 30 Minuten auf der schmerzenden Stelle verbleiben und wird anschließend mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Es sollte nicht zu dünn aufgebracht werden, damit es während der Behandlung nicht austrocknet.